Die Bildungsgemeinderätinnen und Bildungsgemeinderäte lauschen gespannt dem Vortrag im Parlament, sitzend in einem Saal.

Gelungenes Vernetzungstreffen der Bildungsgemeinderätinnen und Bildungsgemeinderäte mit Parlamentsführung

Ein Vernetzungstreffen, bei dem Bildung, Geschichte und Geschichten sowie Architektur im Vordergrund standen

Die BhW Servicestelle für Bildungsgemeinderätinnen und Bildungsgemeinderäte lud die niederösterreichischen Gemeindevertretungen für Bildung diesmal zu einem besonderen Vernetzungstreffen ein. Bei einer gemeinsamen Parlamentsführung tauchten die Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker in die Welt des Parlamentarismus ein und nutzten im Anschluss die Gelegenheit, um sich über ihre Bildungsarbeit in den niederösterreichischen Gemeinden auszutauschen.

Bildungsaktive erkennen und Bildungsteams mobilisieren

Regen Gesprächsstoff und Erfahrungsaustausch gab es zum Thema „miteinander arbeiten“, Akteurinnen und Akteure in der Gemeinde erkennen und sie direkt anzusprechen, um sie für die Bildungsarbeit gewinnen zu können. Hier gibt es bereits einige Gemeinden, die „Bildungsteams“ gegründet haben und Veranstaltungen gemeinschaftlich organisieren und umsetzen. Jene Gemeinden, wo das noch nicht so gut funktioniert, konnten beim Vernetzungstreffen erfahren, wie sie hier vorgehen könnten, damit „Bildungsgemeinschaft“ auch in ihren Gemeinden bestmöglich gelebt werden kann und Bildungsvorhaben einfacher gelingen können.

Wie schafft man es, mehr Teilnehmende für Bildungsveranstaltungen zu gewinnen?

Auch zu diesem interessanten Thema gab es die eine oder andere Idee. So organisieren einige Gemeinden etwas weniger Veranstaltung pro Jahr im Vergleich zu früheren Zeiten, dafür achten sie auf Bildungsthemen, die die Bevölkerung bewegen bzw. auf zeitgemäße Bildungsangebote. Auch sollen diese möglichst ausgewogen für alle Generationen in einer Gemeinde sein. Aber wie erfährt man von Themen, die die Bevölkerung bewegen? Hierfür werden Gemeindevertretungen, Vereine, Organisationen sowie Elternvertretungen von Schulen und Kindergärten befragt, die mögliche Themen und Wünsche äußern. Sie alle schnüren Bildungspläne und finanzieren z.B. Referentinnen zu Bildungsthemen, kleinere Exkursionen oder Bildungsfahrten gemeinsam. Die Veranstaltungsorte sollen für die Bevölkerung ortsnah und barrierefrei erreichbar sein. Das spart Zeit und Geld schafft dann eben auch „ein Mehr an Beteiligung“!

Generationenverbindende Bildungsangebote – „Jung und Alt“ kann viel voneinander lernen!

Die Bildungsgemeinderätinnen und Bildungsgemeinderäte berichteten, dass sie wieder verstärkt auf Generationentreffs achten wollen. Aufgrund der Coronazeit verloren sich gut organisierte Spiele- und Lerntreffen. Das soll sich nun ändern, doch ist es gar nicht so einfach diese früheren Systeme wieder hochzufahren. Die Einsamkeit älterer Menschen soll verhindert werden – lebenslanges Lernen und ein voneinander Lernen sollen gefördert und ermöglicht werden. Die ältere Generation bringt der Jugend Erfahrung und vor allem Zeit mit. Ein wertvolles Gut, das die Eltern der Jugendlichen oft nicht haben. Jugendliche hingegen können die ältere Generation mit ihrer Offenheit für Neues und ihrer Weitergabe von vor allem technischem Knowhow beeindrucken. So sind Spielenachmittage, Lerncafés, gemeinsame Koch- und Backevents oder auch Filmnachmittage (mit älteren Filmen wie: „Es war einmal das Leben“, „Helmi“ und auch Universum Filme) in Planung!

Servicestelle informiert, berät und unterstützt

Aber nicht nur die Bildungsgemeinderätinnen und Bildungsgemeinderäte kamen ins Gespräch miteinander, auch die Servicestelle selbst war beim Vernetzungstreffen vor Ort und informierte, beriet und unterstützte bei Fragen und Anliegen rund um die Bildungsarbeit auf kommunaler Ebene. Es waren auch Gemeinden anwesend, die die Servicestelle bisher noch nicht kontaktierten.  

Demokratie erleben: Führung durch das Parlament

Um für eine angenehme Anreise zum Parlament zu sorgen, wurde ein Reisebus organisiert. Während der Fahrt lernten sich die Bildungsgemeinderätinnen und -räte kennen und es kam bereits hier zu einem regen Erfahrungs- und Wissensaustausch. Schnell wurde aus vielen Einzelpersonen eine homogene Gruppe, und beim Parlament angekommen war die Vorfreude auf die Führung groß.

Zu Beginn erklärte man das historische Haus anhand eines Architektur-Modells, die Teilnehmenden erfuhren über seine Entstehung und ebenso Wissenswertes über seinen damals berühmten Architekten, Theophil von Hansen. Die Gruppe wurde anschließend durch das Gebäude geführt und man konnte die zumeist aus dem Fernsehen bekannten und prunkvollen Säle und Räumlichkeiten wie beispielsweise den Nationalratssaal, den Bundesratssaal oder auch die Säulenhalle live besuchen und bestaunen.

Interessante Information für Sie als Bildungsgemeinderätin oder Bildungsgemeinderat – wenn auch Sie eine Bildungsfahrt für Ihre Gemeinde planen wollen:

  • Für Besucherinnen und Besucher wird eine Vielzahl an Führungen, wie beispielsweise Fremdsprachenführungen, Schwerpunktführungen (Architektur-/Kunstführungen, barrierefreie Führungen, Führungen in einfacher Sprache etc.) angeboten. Erfahren Sie mehr unter: https://www.parlament.gv.at/erleben/fuehrungen
  • Für Kinder und Jugendliche von 8-14 Jahren gibt es spezielle Angebote, um politische Partizipation spielerisch erproben zu können – online und/oder vor Ort, alles ist möglich – die ideale Idee für Schulklassen:

Infos unter https://www.parlament.gv.at/erleben/demokratiebildung/demokratiewerkstatt